Jeder Tag anders, jeder Tag einmalig

Wenn Christian Haffter ins Holzboot steigt und im frühen Morgenlicht langsam aus der Bucht auf die spiegelglatte Wasserfläche hinausrudert, begleiten ihn immer auch Erinnerungen: «Als kleiner Knirps wollte ich Berufsfischer auf dem Silsersee werden. Meine erste Rute habe ich damals als Elfjähriger geschenkt bekommen. Es war eine einfache Bambusrute ohne Rolle, wie sie damals die einheimischen Fischer hatten.»

Mahlzeit für Bauern und Bischöfe

Seit Christian Haffters Kindertagen hat sich vieles verändert: Der einstige Forellensee ist zu einem artenreichen Edelfischgewässer geworden. Und was früher Arbeitsort für Berufsfischer war, ist heute ein Paradies für Sportangler. Dass der Silsersee, der grösste der Engadiner Seen, ein ergiebiges Fischgewässer ist, hatte sich schon im frühen Mittelalter herumgesprochen. Während hunderten von Jahren florierte die Berufsfischerei und versorgte einst Bauern wie Bischöfe mit köstlichen Forellen.

Artenreiche Fanggründe

«Heute umfasst unser Fischbestand viele Arten», weiss Christian Haffter als einer der ältesten Mitglieder der «Societed da pas-cheders», des Fischereivereins Lej da Segl. «Wir haben hier Bach- und Seeforellen sowie Saiblinge, Aesche, Rotfeder, Plötze, Elritze und Schleie. Am meisten werden bei uns Seesaiblinge und der kanadische Seesaibling, der Namaycush, gefangen. Immer mal wieder gelingt ein kapitaler Fang: So ging schon mal ein 13,9 kg schwerer Namaycush ins Netz. Auch eine 15,6 kg schwere Seeforelle wurde schon gefangen.»

Erlebnis und Erholung inklusive

Nach drei wunderbar stillen Stunden rudert Christian Haffter wieder heimwärts in Richtung des familieneigenen Hauses «Bartuns», das einzige, das direkt am Silsersee liegt. Eine Bachforelle und ein ansehnlicher Namaycush sind die Tagesbilanz: «Wer hier fischt, wird immer reichlich belohnt, egal ob etwas angebissen hat ober nicht. Für mich zählt das Erlebnis mehr als der Fang. Und das ist immer einzigartig.»

Fischerpatente und Bootsmarken

Die nächsten Verkaufstellen in Sils und Maloja:

• Fischerpatente vom Ufer aus für die Flüsse Inn & Maira
  Kiosk Adolfa Gianotti, 7516 Maloja, T +41 81 824 31 30
• Fischerpatente vom Boot aus für den Silsersee und Stempel 4 Seen Patent
  Sils Tourist Information, Via da Marias 38, 7514 Sils/Segl Maria, T +41 81 838 50 50
  Kiosk Adolfa Gianotti, 7516 Maloja, T +41 81 824 31 30 (nur mit Bargeld bezahlbar; nächster Bancomat in Sils Maria)
• Bootsmarken für Boote auf dem Silsersee
  Gemeindeverwaltung Sils (telefonisch oder per Email), Via da Marias 93, T +41 81 826 53 16, sils@sils.ch
  Für Bootsmarken auf anderen Gemeindegebieten sind die entsprechenden Gemeinden zuständig

Petri-Heil für Anfänger und Ambitionierte

• Angeln auf 2618 Meter
  Wandern Sie frühmorgens los zum Lej Sgrischus. Und fischen Sie sich Ihren Proviant direkt aus dem kleinen Bergsee. Am besten starten Sie dabei von Furtschellas aus.
• Den Sonnenuntergang einfangen
  Ein unvergessliches Erlebnis: Mit dem Mietboot auf den See hinausrudern und in der Dämmerungsstimmung die Angel auswerfen, Sonnenuntergang inklusive.
• Gaumenfreuden aus dem See
  Das Restaurant Murtaröl in Plaun da Lej ist ein Eldorado für Fischliebhaber und Angler. Antonio Walther, der Gastgeber, weiss alles übers Fischen auf dem Silsersee. Hier geniessen Sie auch Christian Haffter's Lieblingsmenu: Silser Saibling mit Salbei.
• Literatur zum Silsersee
  Christian Haffters Buch beantwortet alle Fragen rund um das Thema Fischen im Silsersee. Sie finden das Buch bei der Sils Tourist Information oder in unserer Biblioteca Engiadinaisa.
• Schutz des Silsersees
  Der Verein Pro Lej da Segl setzt sich zum Schutz der Oberengadiner Seenlandschaft ein.
• Bestimmungen vom Kanton
  Alle Angaben, Erläuterungen, Informationen und Reglements sind unter diesem Link auf www.gr.ch auffindbar.
• Fischerladen in Silvaplana
  Kein Patentverkauf, dafür Vielerlei an Fischerbedarf: Engadinfisch, Via Maistra 11, 7513 Silvaplana, T+41 79 443 74 50