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Das Val Fex im Oberengadin ist ein ganz besonderes Bergblumenparadies: Alpenrosen, Männertreu, Enzian und Edelweiss... Vieles, was in der Alpenflora Rang und Namen hat, lässt sich an den sonnigen Hängen des Fextals bewundern. Doch nicht nur Pflanzenkundler blühen hier auf, sondern auch Genusswanderer wie Gian.
«Der besondere Blumenreichtum des Fextals verdankt sich ebenso der Natur wie dem Menschen.» erklärt Gian, während wir in Richtung Furtschellas Mittelstation hochschweben. «Das Fextal steht seit 1954 unter Naturschutz, aber schon in den zwanziger Jahren gab es satte Bussen für Pflanzenräuber. Egal ob das der Churer Regierung passte oder nicht.»
Gians Blumenwanderung, eine der schönsten und abwechslungsreichsten im Engadin, verbindet beides: Wunderbare Ausblicke auf die Oberengadiner Seenplatte und zauberhafte Einblicke in die Alpenflora. Von Marmorè aus führt der Weg in Richtung hinteres Fextal. Wir traversieren die sonnigen, duftenden Abhänge oberhalb der Alpweiden.
«Wer sich fürs Blumenwandern begeistert, braucht Zeit und Aufmerksamkeit», weiss Gian. «Unsere Alpenflora ist reich an kleinen Schönheiten. Aber man entdeckt sie nur, wenn man sich auch mal zu ihnen runterbückt. Doch mit der Zeit weiss man, wo suchen.» Gian hat das Blumen-App Flora Helvetica aufgestartet. Er schwört auf dieses Standardwerk zur Botanik der Schweiz. «Der Bestimmungsschlüssel ist einfach. Und man erfährt auch viel über die Ökologie der Arten.»
Das Val Fex liegt in der subalpinen und alpinen Höhenstufe und erstreckt sich von1800 – 3000m Höhe. Innerhalb einer Wanderung können deshalb sowohl Frühlings- als auch Sommerblumen entdeckt werden.
«Das Val Fex ist ein besonderes Juwel für Blumenfreunde.»
Zum Blumenwandern braucht es blauen Himmel. «Die Sonne muss scheinen, damit sich die Kelche öffnen», kommentiert Gian. «Aber bitte nur mit den Augen schauen und nur vom Weg aus. Die Blumen dürfen nicht gepflückt werden. Wer sich einen Strauss Alpblumen pflücken will, der kann dies auf den Blumenweiden im Val Fex und in Sils tun.» Bald schon sehen wir die verstreuten Häuser von Fex Platta unter uns. Nun ist es nicht mehr weit bis Vanchera und zurück nach Sils. «Habe ich zu viel versprochen? Hat uns die Natur nicht reich beschenkt?» verabschiedet sich Gian.
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